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Neues Insekt am Stromberg: Der Stahlbaue Grillenjäger

 

GrillenjägerGrillenjägerEin in mehrfacher Hinsicht außergewöhnliches Insekt haben wir letzten Sommer in Sternenfels entdeckt: den Stahlblauen Grillenjäger (Isodontia mexicana). Die zwei Zentimeter lange Grabwespe mit schwarzblauen Flügeln und einer schlanken „Wespentaille“ ist ein Neubürger in Europa, der aus Mittelamerika stammt und immer häufiger auch bei uns zu beobachten ist. Der weltweite Güterverkehr machts möglich: Die Insekten oder ihre Entwicklungsstadien gelangen quasi huckepack in andere Weltregionen. Den Grillenjäger hat vermutlich das Militär nach Südfrankreich eingeschleppt. Stimmen am Ankunftsort das Angebot an Nahrung und Brutplätzen steht einer erfolgreichen Etablierung nichts mehr im Weg. Von dort hat sich der Grillenjäger -wie wir in unserem Review in „Biologie in unserer Zeit“ herausgearbeitet haben- in sechs Jahrzehnten in über 16 Ländern Europas ausgebreitet, mittlerweile bis nach England – und zu uns in den Stromberg. Noch gibt es nur wenige Nachweise. Da wir über diesen Neubürger (Neozoon) in seiner neuen Heimat noch wenig wissen, gilt es zunächst die Verbreitung zu erfassen. Weitgehend ungeklärt sind derzeit die Ausbreitungsmechanismen, mögliche Einflüsse der Grillenjäger auf Heuschreckenpopulationen oder der Einfluss von Parasiten auf den Grillenjäger.

 

Melden Sie Beobachtungen bitte auf dem Portal Naturgucker.de oder an uns.

 

Grillenjäger – leicht erkennbar

- Kleines, dunkles Insekt mit blauschwarz schimmernden Flügeln und Wespentaille

- Ausdauernder Blütenbesucher, gerne an Mannstreu, Goldrute, Ackerdisteln

- Auffällige Brutröhren: großer Durchmesser, Heuschrecken als Beute und langhalmiger Graspfropf.

- Grillenjäger bewohnen wie manche Wildbienen hohle Niströhren aller Art (Wildbienennisthilfen, Gartenmöbel etc.) von acht bis zehn Millimetern Durchmesser. Dort entwickelt sich ihre Brut, die Larven werden mit toten Laubheuschrecken versorgt. Die Röhren werden mit Büscheln trockener Grashalme verschlossen, die mehrere Zentimeter aus der Röhre ragen.

- Hauptflugzeit Juni bis September, vor allem an sonnigen windstillen Tagen.

 

 

 

weißer Mäusebussardweißer Mäusebussard

Der weiße Bussard von Sternenfels

Mittlerweile ist der „weiße Mäusebussard“, der sich in den Wintermonaten regelmäßig zwischen Sternenfels und Diefenbach im Bereich Gewerbegebiet „In der Au“ und Stellensee aufhält, schon ein Klassiker. Seit vielen Jahren fällt der ungewöhnlich gefärbte Bussard vielen Menschen auf. Bestimmt handelt es sich über die vielen Jahre hinweg nicht immer um denselben Vogel sondern eher um Kollegen aus demselben Herkunftsgebiet. Üblicherweise kennen wir Mäusebussarde in brauner Färbung, doch kommen bei dieser Vogelart diverse Färbungsvarianten zwischen nahezu schwarz bis nahezu weiß und alle denkbaren Zwischenstufen vor. Obwohl dieses Phänomen schon lange bekannt ist, befasst sich die Wissenschaft erst jetzt damit – unter anderem werden im Internet Beobachtungen hell gefärbter Bussarde gesammelt – dort haben wir auch „unseren Weißen“ schon mehrfach registriert. Vermutlich sind weiße Bussarde bei uns Wintergäste aus nordischen Gebieten, die dort gewisse Lebensvorteile mit ihrer Hellfärbung haben.

Letzte Beobachtung: Sommer 2021

 

 

MauerseglerMauersegler Mauersegler

 

Diese beiden Mauersegler (keine Schwalben!) wurden bei uns drei Wochen lang von Hand aufgezogen und sind Mitte Juli 2016 in Diefenbach gestartet. Mauersegler sind perfekte Flieger und verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im Flug, sogar zum Schlafen! Wenn alles gut verläuft, bleiben unsere zwei Segler jetzt dreieinhalb Jahre in der Luft, besuchen zweimal Afrika und brüten dann vielleicht wieder hier am westlichen Stromberg!

 

 

Obstbäume sind Lebensräume - Impressionen von der Obstbaum- und Mandelblüte bei Diefenbach